Samstag, 29. Dezember 2012

Ralph reicht's - Filmkritik

Wenn das so weitergeht, wird das hier noch der totale Filmblog. Allerdings war ich heute im Kino und habe mir mit meiner Freundin den Disney-Streifen "Ralp reicht's" angesehen und fand ihn so toll, dass ich meine Meinung dazu kundtun möchte.

Ralph reicht's (OT: Wreck-It Ralph), 2012, 108 Min, FSK 0, Disney Animation Studios, USA

Zusammenfassung

Seit 30 Jahren lebt und arbeitet der, an Donkey Kong erinnernde, "Randale-Ralph" im Spiel "Fix it, Felix Jr." in einer klassischen Arcade-Halle.
Doch ausgerechnet zum Jubiläum, als die anderen Teile des Spiels ohne ihn eine große Party feiern, wird ihm klar, dass er immer der Bösewicht sein wird. Damit unzufrieden macht er sich auf die Suche nach einer Siegermedaille, um von den "Guten" gemocht zu werden. Leider bringt er damit nicht nur seine eigene Spielewelt durcheinander...

Technik

Der Film ist in technischer Hinsicht keine Überraschung. Ein solider Animationsfilm, wie man ihn in etlicher Ausführung von Disney und Pixar kennt. Andererseits hält er natürlich auch das hohe Niveau, wie man es beispielsweise von "Küss den Frosch" kennt. Alle Bewegungen sind flüßig, die Figuren sehen, auf ihre Weise, glaubhaft aus.

Atmosphäre

Unglaublich süß - das wäre so, was mir als erstes zu diesem Film einfällt. Die Spielelandschaften sind sehr unterschiedlich gestaltet, die unzähligen Anspielungen und Cameos auf und von bekannten Spielfiguren (Sonic, Bowser, Pacman) sind super eingebaut.
Einziger Kritikpunkt wäre hier von meiner Seite die Musik, die zum größten Teil aus generischem Pop besteht, aber das ist ja leider bei vielen Filmen dieser Art so. Könnte man sich auch mal mehr Gedanken machen. 
Ansonsten ist die Atmosphäre aber, wie gesagt, 1A. Allein schon der Abspann in 8bit-Optik ist ein Highlight für sich.

Story

Eine Spielfigur, die in eine Midlife-Crisis gerät und "auf Turbo macht", wie es im Film so schön heißt. Die Geschichte vom lebendigen Spielzeug kennen wir ja schon aus Toy Story, die Suche nach einem Sinn, nach Anerkennung auch aus diversen anderen Disney-Filmen. Aber die beiden an sich unoriginellen Komponenten sind hier gut verpackt und fügen sich in eine witzige Geschichte mit ein bisschen Romantik und viel, viel Herz. Da hat man dann auch schonmal ein "Staubkorn" im Auge bei der ein oder anderen Szene. Gleichzeitig gibt es Disneytypisch natürlich auch wieder viel zu lachen und allein schon die, häufig unfreiwillige, Zerstörung, die Ralph anrichtet, sorgt immer wieder für Lacher.
Und die Interaktion mit dem kleinen "Glitch" Vannelope ist unglaublich gut gelungen.
 
Fazit und Wertung

Die Animationskomödie "Ralph reicht's" überzeugt mit Charme, solidem Humor, der für alle Altersklassen angemessen ist und lässt sowohl Gamer-, Retrofan- und Kinder-Herzen höher schlagen. Vermutlich der beste Animationsfilm 2012 und ein Meisterwerk Disneys. Es geht halt auch ohne Pixar.

Wertung: 80/100

Sonntag, 16. Dezember 2012

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise - Filmkritik

Hi.
Anlässlich meines kürzlich erfolgten Kinobesuchs habe ich mich entschlossen, eine kleine Filmkritik zu "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" zu verfassen.

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise, 169 Minuten, FSK 12, Peter Jackson, USA/Neuseeland

Zusammenfassung

Das neueste Machwerk von Peter Jackson versetzt den Zuschauer wieder in die Welt von Mittelerde. 60 Jahre vor den Ereignissen von "Herr der Ringe - Die Gefährten" findet man sich erneut im beschaulichen Auenland wieder, in der Hobbithöhle Bilbo Beutlins (Martin Freeman).
Der allseits als ruhiger und gemütlicher, sprich typischer, Hobbit bekannte Onkel unseres beliebten Frodos bekommt eines schönen guten Morgens Besuch vom Grauen Zauberer, besser bekannt als Gandalf (Ian McKellen). Dieser nimmt ihn, etwas gegen Bilbos Willen, mit auf eine abenteuerliche Reise zum Einsamen Berg, dem, vom Drachen Smaug (gesprochen von Benedict Cumberbatch) besetzten, ehemaligen Zwergenkönigreich Erebor. Zusammen mit 13 Zwergen machen sich die Gefährten auf den Weg und treffen unterwegs jede Menge "alte" und neue Bekannte, durchqueren gefährliche Weiten und das düstere Nebelgebirge, erleben einige Abenteuer und landen schließlich am Rande des Düsterwaldes.
Zum Vergleich: Das ist in etwa auch ein Drittel des Buches "Der kleine Hobbit" (J.R.R. Tolkien), das dem Film natürlich zu Grunde liegt.

Technik

Kommt jetzt, drei Jahre nach dem überwältigenden 3D-Revival durch Avatar (James Cameron, 2009), die nächste große Technik-Revolution im Film? Der Hobbit wurde nämlich in 48 FPS gedreht, was in etwa dem Fernsehstandard entspricht. Demzufolge soll die HFR-Version (HFR: High Frame Rate) etwas weniger "Fantasy-mäßig" und etwas mehr wie eine Dokumentation vom Bild aussehen. Dazu kann ich meinen Senf leider nicht abgeben, da ich ihn mir nur in 3D und nicht mit HFR gegeben habe.
Allerdings sahen in der, von mir besuchten, Vorstellung einige schnelle Kameraschwenks recht verwaschen aus und würden mit einer höheren Framerate eventuell eine bessere Figur machen. Es kann aber auch sein, dass der Eindruck durch die schlecht bis gar nicht gereinigten, sprich verschmierten, 3D-Brillen zustande kam.
Ansonsten muss ich das Film-Team allerdings für ihre einwandfreie Performance loben. Ich habe kaum Filmfehler bemerkt, die Beleuchtung war grandios und der Sound wundervoll. Was mich zum nächsten Punkt bringt.

Atmosphäre

Das Mittelerde-Feeling ist sofort wieder da. Kaum eine andere Filmwelt schafft es, mich so in ihren Bann zu ziehen, wie Jacksons Tolkien-Universum.
Einen großen Teil trägt dazu die Musik bei. Zwischen die neuen Themas, vor allem bestimmt vom neuen Zwergen-Einsamer-Berg-Gefährten-Ding, das aus Abwandlungen des Liedes besteht, das man auch schon aus den Trailern kennt, mischen sich immer wieder altbekannte Stücke, wie das Auenland-Thema, das mir als HdR-Fanatiker schon fast eine Rührungsträne in die Augen treibt. Aber nur fast!
Die generelle Atmosphäre ist, im Vergleich mit der "Herr der Ringe"-Trilogie, deutlich heller und fröhlicher. Das mag manchen vielleicht abschrecken, aber ich finde es gerechtfertigt. "Der kleine Hobbit" ist ein Kinderbuch, dass Tolkien für seine eigenen Kinder geschrieben hat. Dagegen entstand "Herr der Ringe" als Buch für Erwachsene und als Rahmen für Tolkiens fiktive Mythen und Sprachen.
War Gimli schon in Herr der Ringe für den "Comic Relief" zuständig, hat es Jackson dieses Mal schon stark an die Grenze getrieben, mit der Tollpatschigkeit und Eigenwilligkeit der Zwerge. Auch einige der anderen Charaktere sind lustiger dargestellt, als ich es erwartet hätte.

++++FETTE SPOILERWARNUNG FÜR DEN NÄCHSTEN ABSATZ++++

FALLS IHR NICHT GESPOILERT WERDEN WOLLT, WAS BESONDERHEITEN DES FILMS ANGEHT, SOLLTET IHR DEN NÄCHSTEN ABSATZ NICHT LESEN UND WEITER NACH UNTEN ZUR WERTUNG SCROLLEN.

++++FETTE SPOILERWARNUNG FÜR DEN NÄCHSTEN ABSATZ++++




Story und Lore

Nochmal die kleine Warnung: Überlegt es euch gut, ob ihr das jetzt lesen wollt, einige Dinge könnten euch spoilern, selbst wenn ihr "Der kleine Hobbit" gelesen habt.
Falls ihr weiterlest, dann auf eigene Verantwortung.

Was mich etwas überrascht hat, war die Einbindung Radagasts in den Film und gleichzeitig seine recht "lächerliche" Porträtierung seiner Figur. Immerhin ist er einer der fünf Istari und ihn mit Vogelkot am Gesicht darzustellen, fand ich etwas unpassend. Er ist durchaus eine eigenwillige Figur, Einsiedler und spricht mit Tieren, hat aber durchaus große Macht und verteidigt den Düsterwald vor den Geschöpfen Saurons während "Die Gefährten".
Ansonsten bin ich äußerst zufrieden mit Peter Jackson, der dieses Mal nicht mal etwas ausgelassen, sondern mit der Episode zu Dol Guldur und einigen Anspielungen auf "Die Gefährten" die Geschichte sogar noch ausgeschmückt hat. Muss er auch, da er ja drei Teile aus "Der Hobbit" machen will. Ich bin besonders gespannt, wie und ob (hoffentlich) er Beorn einführt und ob Smaug so clever-gefährlich dargestellt wird, wie im Buch. Er spricht nämlich in Teil 1 noch nicht.





++++SPOILER ENDE++++

DER OBERE ABSATZ SOLLTE NICHT GELESEN WERDEN, FALLS MAN SPOILERFREI BLEIBEN UND DEN FILM SELBST SEHEN MÖCHTE!

++++SPOILER ENDE++++



Fazit und Wertung 

Peter Jackson liefert erneut ein Meisterwerk ab. Als Fantasy-Fan taucht man sofort wieder in die Welt von Mittelerde ein und die drei Stunden Film vergehen wie im Flug.
Für junge Zuschauer eher zu empfehlen, als die "Herr der Ringe"-Trilogie und für Tolkien-Liebhaber eh ein Muss. Menschen ohne derart Interessen sollten sich den Film natürlich eher nicht anschauen. Ich geh ja auch nicht in ein Esoterik-Drama.
Desweiteren ist das 3D aber gelungen, die Handwerksarbeit tadellos.
Ganz klar einer der besten Filme des Jahres, wenn nicht der beste. Vor allem im Fantasy-Genre kann ihm wieder niemand das Wasser reichen.

Wertung: 90/100 (ohne HFR)

Sonntag, 9. Dezember 2012

Ankündigung

Aloha aus dem etwas beschneiten Köln.

Auch wenn diesen Blog gefühlt niemand liest, werden ich versuchen in den nächsten Tagen/Wochen/Jahrzehnten sowas wie eine Serie herauszubringen.
Das ganze soll sich mit Themen wie Ethik, Politik, Religion und Gesellschaft beschäftigen und meine eigene Sichtweise aufs Leben abbilden.
Dementsprechend werden das dann auch etwas längere Texte sein, die nicht mal so eben in zwei Stunden zu schreiben sind, weiß also noch nicht, wann der erste fertig ist, auch wenn das Brainstorming schon begonnen hat. Der erste Eintrag der Reihe wird sich mit dem Thema "Leben ohne Gott", auch wenn mir, abgesehen von meiner Freundin, eh fast nur Atheisten/Agnostiker folgen.
Aber das ist ein Thema, das mich interessiert, zu dem ich diskutieren kann und das mir wichtig ist.

Zweite Sache, die ich ansprechen wollte: Falls mal jemand von euch in den Genuss eines Blogtags oder so kommt, darf man den gerne an mich weiterleiten.
Das ganze dient eigentlich nur, ein bisschen Leben in den Blog zu bringen und mich selbst im Schreiben zu üben. Als angehender Journalist sollte ich sowas können. Darauf bezogen muss ich mich eigentlich für meinen letzten Eintrag Zu zweit allein entschuldigen, rhetorisch war der nämlich furchtbar. Das resultiert aber daraus, dass ich ihn nicht zusammenhängend geschrieben habe (sprich: über mehrere Tage) und nur möglichst schnell eine Art Statusupdate auf meinem Blog wollte. Die nächsten werden wieder angenehmer zu lesen, versprochen.

MfG

Dienstag, 4. Dezember 2012

Zu zweit allein

Gerade chillt man noch gemütlich in seinem Zimmer, neben sich einen großen Stapel Schulsachen voller ungemachter Hausaufgaben und auf einmal tauscht man das gemütliche Heim bei den Eltern gegen eine kleine Wohnung in einer Großstadt.
Fragt mich jetzt bloß nicht warum. Die Tatsache, dass ich hier meine Wäsche selber waschen muss, wäre normalerweise schon genug, um mich für den Rest meines Lebens wieder in das bezahlte Reihenhaus meines Vaters zu treiben. Trotzdem sitze ich jetzt seit Anfang September hier in Köln in einer Einraumwohnung nahe der Uni und studiere Geschichte und Philosophie, in der Hoffnung, mal nicht als Langzeitarbeitsloser zu enden.
Aber: Ich wohne ja nicht alleine. Also schon, wenn man das "alleine" als ohne Eltern definiert, aber ansonsten habe ich dann meine Freundin an meiner Seite.
Erstaunlicherweise klappt das auch ganz gut, ich bin wohl etwas selbstständiger als ich dachte und wir haben uns noch nicht das Geschirr um die Ohren geworfen, weil jemand nicht abgespült hat. Aber das mach ja eh immer ich. Manchmal sogar freiwillig.
Was die Universität angeht, muss ich sagen, dass mir die Schule doch irgendwie lieber war. Oder habe ich als Teenager einfach besser Freundschaften geschlossen? (Kann irgendwie nicht sein, wenn ich mich so an mein damaliges Ich zurück erinnere.) Alles ist so hektisch, man kennt nicht mal die Namen von den Leuten, neben denen man sitzt. Wobei die Sitzordnung sowieso in den meisten Veranstaltungen von Woche zu Woche wechselt.
Übersieht man allerdings mal die mit über 300 Menschen vollgestopften Hörsäale, habe ich es doch tatsächlich schon geschafft mir in den Seminaren feste Sitzplätze/Sitznachbarn zu sichern. Wu - fucking - huu.
Von manchen kenn ich sogar schon die Namen. Da ich alle Veranstaltungen der Einführungswoche geschwänzt habe, ist es vermutlich kein Wunder, dass ich etwas länger brauche.
Aber mal sehen. Bald (sprich: am 12.12.) habe ich ein Tutoriumstreffen. Sehr geil. Mit Trinken gehen und so. Mal schauen was daraus wird.